Frühmorgens um sechs schaut der Wörthersee ruhig aus, die Sonne kommt langsam hervor und die Luft ist klar und noch recht kühl. Doch knapp eine Stunde später brodelt das Wasser und lautstarke Rufe und ein rhythmisches Klatschen hört man vom Ufer aus. Was ist passiert?

Über 1500 Triathlon begeisterte Athleten/innen starten am Sonntag, den 19.09.21 bei der nun endlich stattfindenden 23. Auflage des Ironman Austria in Klagenfurt. Unter ihnen gehören auch die 4 Triathleten Thorsten Wagener, Olivier Zimmer, Christian Storzer und Markus Althoff des RWO Endurance Team. 

Bei kühlen, aber trockenem Wetter starteten die Sportler im Rolling Start in Abständen von 5 Sekunden in den Wörthersee. Der letzte Kilometer der 3,8 km langen Schwimmstrecke wird in dem Lendkanal geschwommen, bevor es auf die 180 km lange Radstrecke geht. Diese führt von der Wechselzone in der Nähe der Universität Klagenfurt durch die Dörfer und Städte rund um Klagenfurt. Auf dem zweiten Teil der Gesamtdistanz führt die Radstrecke entlang des weltbekannten Wörthersees. Die flache und schnelle Marathonstrecke verläuft über zwei Runden direkt vom Strandbad durch den Europapark Richtung Krumpendorf und zurück.

Thorsten Wagener (AK 50-54) ging konzentriert bei seinem Jubiläum der „10 Langdistanz“ und gleichzeitig zweiten Start in Klagenfurt an den Schwimmstart. Er schwamm die 3,8 km gleichmäßig und kam in für ihn guten 1:10:15 h aus dem Wasser. Bevor es endlich auf das Rad ging, musste die lange Wechselzone von 1 km Länge barfuß über Stock und Stein gelaufen werden. Kurzer Stopp in der Wechselzone, bevor es auf die Radstrecke geht. Die zahlreichen Trainingskilometer und das gute Radgefühl zeigten Wirkung. Thorsten konnte gleichmäßig seine Wattzahlen auf der anspruchsvollen Strecke mit rund 1.500 Höhenmetern fahren. In dem zweiten Abschnitt sammelte er zahlreiche Konkurrenten an den Anstiegen ein und fuhr nach schnellen 5:28:03 h zum 2. Wechsel in die Wechselzone ein. Scheinbar leicht und locker ging es auf die Laufstrecke. Die ersten 28 km liefen, wie von allein und Thorsten konnte gemeinsam mit einem Mülheimer Kollegen einen Schnitt von 4:35-4:40 Pace laufen. Der Blick auf die Uhr deutete auf eine neue Bestzeit hin. Doch eine Langdistanz hat ihre Tücken. Krämpfe und ein Boxenstopp (Dixiklo) stoppten Thorsten jedoch nur kurzfristig. Dank der Einnahme von Salztabletten beruhigte sich sein Magen und er konnte zwar langsamer aber dennoch mit einem Strahlen im Gesicht ins Ziel nach 3:34:25 h Laufzeit finishen. Mit der neuen persönlichen Bestzeit von 10:26:40 h, und dem Platz 21 in der AK ist er sehr zufrieden.

Teamkollege Olivier Zimmer startete ebenfalls zum zweiten Mal in Klagenfurt. Nach dem positiv verlaufenden Vorbereitungswettkampf beim Ironman 70.3 in Duisburg im August, ging er motiviert und zuversichtlich an den Start.  Dieser verlief verheißungsvoll. Beim Schwimmen schrammte er seine persönliche Bestzeit in 1:12:55 h nur um eine Sekunde, und auf dem Rad „rollte“ es einfach gut. Mit einer durchschnittlichen Pace von 31,91 km/h fuhr er nach 5:36:55 h in die Wechselzone. Auf der Laufstrecke wurde er bereits auf den ersten Kilometern von dem mitgereisten Supporter Team gepusht. Dennoch verlangsamte sich sein Tempo zusehendes und sein Schritt wurde mühevoller. Dank seines Willens und der großartigen Stimmung an der Strecke lief er nach 12:02:38 h glücklich und zufrieden als 22. In der AK 55-59 ins Ziel ein. Er verbesserte sich um mehr als eine Stunde gegenüber seinem ersten Start in Klagenfurt und genoss den verdienten Applaus der Zuschauer.

Christian Storzer (AK 50-54) startete mit gemischten Gefühlen in den Triathlon, hat ihn doch eine Entzündung an der Plantarsehne (Sehne unter dem Fuß) in den letzten zwei Wochen vollkommen zur Ruhe gezwungen. Ein kurzes Anlaufen am Vortag verlief zwar positiv, doch es war nicht absehbar, ob er die lange Belastung einer Langdistanz mit dem abschließenden Marathon durchstehen wird. Daher ging er den Wettkampf verhaltener als üblich an. Er schwamm verhaltener als gewohnt in 1:08:51h die 3,8km Strecke ab. Auf dem Rad fuhr er zwar nicht volles Tempo, um Kräfte zu sparen, wechselte nach der dennoch guten Rad Zeit von 5:48:00h zum Laufen. Nun sollte sich zeigen, ob die Taktik aufging. Christian lief an und von Kilometer zu Kilometer lief es runder. Zwar konnte er nicht sein volles läuferisches Potential und seine Schnelligkeit abrufen, aber er konnte durchlaufen. Mit der Gesamtzeit von 11:35:29h finishte er den Ironman als 57. in seiner AK.

Auch Markus Althoff (AK 50-54) ging gehandicapt in den Wettkampf. Eine lange verletzungsbedingte Laufpause und beruflicher Stress zwangen ihn in der Vorbereitung immer wieder zu Trainingspausen. Trotzdem ging er an den Start und baute darauf, dass seine Erfahrung und die Leidenschaft zum Triathlon ihn ins Ziel bringen würden. Leider reichte es nicht bis zum Zieleinlauf und Markus beendete beim Laufen nach 22km zwar traurig aber vernünftigerweise den Wettkampf. Sein Akku war vollkommen leer.

Gefeiert wurden anschließend alle vier Teilnehmer von den Teamkollegen vor Ort und daheim. Nun genießen die vier Teamkollegen verdientermaßen die Nachsaison, bevor die Planungen und Vorbereitungen für die kommende Saison 2022 beginnen.