Der OstseeMan Triathlon in Glücksburg ist dabei ein herausragendes Beispiel für die Vielfalt des leistungssportlichen Triathlons. Erstmals veranstaltet wurde der OstseeMan im Jahr 2002. Damals waren lediglich 110 Athleten am Start. Heute dabei sind über 1500 Sportler aus 15 Nationen, die dieses Jahr in Richtung Flensburger Fjorde starten. Der jährlich stattfindende Wettbewerb hat sich längst als eines der ganz großen Events im Triathlon-Kalender etabliert. Neben den klassischen Lang- und Mitteldistanzen bietet er auch den Wettbewerb die OstseeKids und den Frauenlauf an.

Die Anforderungen an die Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten dieses Wettkampfes egal in welcher Disziplin sind unglaublich. Zu Wasser und zu Land wird allen Teilnehmenden eine körperliche Höchstleistung abverlangt.  Der OstseeMan Start erfolgt vom Glücksburger Kurstrand aus. Geschwommen wird im Uhrzeigersinn auf einem 1,9 km langen Rechteckkurs. Nach einer (MD) bzw. zwei Runden (LD) verlassen die Athleten / Athletinnen das Wasser und machen sich auf den Weg in die Wechselzone um sich dann anschließend auf die Radstrecke zu begeben. Der schnelle, leicht hügelige Radrundkurs führt die Athleten / Athletinnen durch die reizvollen Regionen Angeln und Glücksburg.

Danach heißt es entlang der Küste ins Ziel! Die Laufstrecke in Glücksburg gehört mit zu den schönsten Laufstrecken im Triathlon! Es werden 3 bzw. 6 Runden à 7,03 km gelaufen. Nach dem Start geht es über die Kurpromenade direkt am Wasser entlang. In Schwennau führt die Strecke vorbei am Restaurant Glückselig, über die Beckerwerft in Richtung Glückburg Altstadt zum Wendepunkt 1. Anschließend führt die Strecke über den Blocksberg wieder direkt am Wasser entlang auf dem Strandweg und der Promenade nach Quellental.  Mit einer Schleife durch den Flensburger Segel-Club (Wendepunkt 2) geht es zurück. Wieder vorbei an Start und Ziel, geht es in die nächste Laufrunde und später in den Zieleinlauf.

Neben dem neuen Deutschen Meister über die Triathlon-Langdistanz, Timo Schaffeld, starteten auch Jan und Jens Roßkothen vom RWO Endurance-Team im hohen Norden. Nach gut einem Jahr der Vorbereitung wollte sich auch das Sohn-Vater-Gespann vom  RWO Endurance Team an dieses Ausdauer-Abenteuer wagen.

Für Jan Roßkothen ging es zum ersten Mal über die volle Triathlon-Distanz, sein Vater  Jens Roßkothen brachte hier bereits die Erfahrung aus vorherigen Wettkämpfen mit. Der letzte lag jedoch auch für ihn bereits sechs Jahre zurück. Standen die beiden RWO’ler noch gemeinsam an der Startlinie und begaben sich nebeneinander in die kühle Ostsee, trennten sich die Wege im Laufe des Tages ein wenig.

Es entwickelten sich durchaus unterschiedliche Verläufe des Rennens. Das Schwimmen lief für Jans Verhältnisse recht gut. Dementsprechend kam er sehr erleichtert nach 1:29 h aus dem Wasser. Nun ging es weiter aufs Fahrrad, wo die erste Hälfte relativ gut lief. Die Strecke war etwas hügelig, was auch einiges an Abwechslung gebracht hat. Allerdings hat das zum Ende auch einige Körner abverlangt. Ab ca. 140 km wurde es dann sehr zäh und Jan wollte so schnell wie möglich runter vom Rad. Leider hat er zum Ende etwas an Tempo verloren, aber sich weiter durchgekämpft. Insgesamt konnte er aber mit dem 30er-Schnitt durchaus immer noch zufrieden sein.

Jetzt ging es abschließend an den Marathon. Die Stimmung um den Zielbereich herum, welcher mehrmals durchlaufen wurde, war von vorne herein super. Der Anfang des Laufens lief auch überraschend gut nach dem schweren Radfahren. Nach knapp der Hälfte der Strecke wurde es aber hier ebenfalls wieder sehr hart für den 20-jährigen und er musste sich teilweise von einer Verpflegungsstation zur Nächsten vorankämpfen. 10 Kilometer vor Schluss lief es dann aber wieder besser mit dem Wissen, dass das Ziel immer näherkommt.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl für Jan, als er den Zielkanal im Blick hatte und wusste, dass das Rennen gleich geschafft ist. Im Ziel konnte der junge Mann des RWO Endurance Teams dann auch stolz auf seine Zeit von unter 12 Stunden zurückblicken und seinen Emotionen freien Lauf lassen. „Es war der härteste Tag meines Lebens auf den ich noch lange zurückblicken werde.

Jetzt ist er aber erstmal erschöpft, stolz und glücklich über sein Finish und den dritten Platz bei der DM-Wertung in seiner Altersklasse.“

Das Schwimmen stellte sich auch für den Vater Jens Roßkothen als nicht so unangenehm wie befürchtet dar. Nach 1:17 h fand er nach den zwei Runden in der Ostsee aus seiner Perspektive „schon wieder“ festen Boden unter den Füßen. Für den ersten Wechsel ließ Jens sich viel Zeit, um sich komplett umzuziehen und somit ausreichend warm für das anschließende Radfahren gekleidet zu sein.

Dieses konnte Jens über die gesamte Strecke sehr gleichmäßig absolvieren. Trotz der mehr als 1000 Höhenmeter konnte er sein angestrebtes Tempo erreichen. Der Endurance-Athlet beendete die Radstrecke in 5:25 h mit einem Schnitt von 32,4 km/h. Nun hieß es, sich noch einmal vollständig umzuziehen und so schnell wie möglich das Rennen mit dem abschließenden Marathon fortzusetzen.

Das erste Drittel der Strecke nutzte Jens um sich ein kleines Zeitpolster aufzubauen. Mit zunehmender Renndauer bekam Jens jedoch, wie sicher alle anderen Teilnehmer auch, die Summe der Belastungen des Renntages zu spüren. Er verlor jedoch auf der zweiten Marathonhälfte trotzdem nur 10 Minuten, sodass er die Laufstrecke in 3:40 h hinter sich bringen konnte. Mit einer Gesamtzeit von 10:38 h erreichte Jens dann das Ziel. Hiermit war er mehr als zufrieden, zumal dies den dritten Platz in seiner Altersklasse M50 bedeutete.

„Dass er relativ kurz vor Schluss noch den bis dahin Drittplatzierten seiner Altersklasse überholt hat, realisierte er erst im Nachhinein. Umso mehr freut er sich, dass dieser lange und anstrengende Tag so ein tolles Ende gefunden hat. Jetzt ist erstmal Ruhe und Erholung angesagt“.