Am Wochenende qualifizierte sich Jill Lanfermann vom RWO Endurance Team bei ihrem ersten Triathlon Mitteldistanz Wettkampf im niederländischen Hoorn direkt für die Ironman 70.3 WM in Utah, USA.

Die Vorzeichen waren äußerst schlecht, vor zwei Wochen lag Lanfermann noch mit einer Coronainfektion in häuslicher Quarantäne im Bett.

Erst fünf Tage vor dem Wettkampf kam nach überstandener Erkrankung und beendeter Quarantäne sowie gründlicher Untersuchung das ärztliche OK zur Teilnahme am Wettkampf.

Bei beinahe optimalen Wetterbedingungen – nicht zu warm, nicht zu kalt, allerdings windig ging Lanfermann am frühen Sonntag Morgen an den Schwimmstart. Im geschützten Hafenbereich schwamm es sich zunächst gut, doch nach dem Verlassen des Hafens in das Markermeer wurde es durch den böigen Wind immer wieder wellig und unruhig, was die Orientierung und das gleichmäßige Schwimmen erschwerte.

Nach 1,9 Kilometern und 49:12 Minuten erreichte Lanfermann als 33. ihrer Altersklasse (W35-39) das Ziel am Ufer und stieg nach etwas über 7 Minuten in der Wechselzone aufs Rennrad um.

Dort lief es dann nach kurzem Einrollen und Verlassen des innerstädtischen Bereichs so richtig rund. Ein Wettkampfteilnehmer nach dem anderen konnte überholt werden und auch der auf den letzten 20km auf einer Deichkrone stramme Gegenwind konnte Lanfermann nicht aufhalten.

So war sie nach den 90km Radstrecke bei der Einfahrt in die Wechselzone um satte 21 Plätze bis auf den 12. Platz ihrer AK vorgerückt.

Von den hohen Geschwindigkeiten auf dem Rad angetrieben ging es nun deutlich schneller als beim ersten Wechsel in ca. 4 Minuten Wechselzeit auf die 21km lange Laufstrecke. Hier machten sich die Vorbelastung, der fehlende Fahrtwind und die dadurch geringere Kühlung in der Sonne bemerkbar.

Mit zunehmender Ermüdung musste Lanfermann bei km 14 sowie 20 kurze Gehpausen einlegen. Das Ziel vor Augen konnte sie anschließend den letzten Kilometer bis ins Ziel wieder durchlaufen und erreichte dieses überglücklich und zufrieden trotz Gehpausen nur um 4 Plätze auf den nun 16. Platz ihrer Altersklasse zurück gefallen nach 5:53:33 Stunden.

Das noch vor Ihrer Coronainfektion selbst gesetzte Ziel unter 6 Stunden zu bleiben war damit souverän erreicht.

Die große Überraschung kam dann bei der Siegerehrung und damit einhergehenden Vergabe der Qualifikationsplätze für die Weltmeisterschaft.

Lanfermann und ihre zur Unterstützung mitgereisten Vereinskollegen vom RWO Endurance Team konnten es kaum glauben : Direkt bei ihrer ersten Mitteldistanz hatte sie sich im Rolldown-Verfahren für die Weltmeisterschaft qualifizieren können.

Dieser Tag wird sicherlich lange in Erinnerung bleiben.