Maastricht war am vergangenen Wochenende (06.08./07.08.2022) Veranstalter des Ironman 70.3 (Mitteldistanz) und der Ironman Langdistanz. Dank des herrlichen Wetters, der traumhaften Kulisse der Stadt Maastricht, sowie der guten Organisation des Veranstalters erlebten alle Teilnehmer und Supporter ein besonderes Triathlon Wochenende.

Die Triathleten des RWO Endurance Team zeigten eine geschlossene Teamleistung mit großartigen Einzelergebnissen bei beiden Veranstaltungen. Herausragend ist der dritte Platz von Christian Storzer in der AK 50-54 in der Zeit von 10:27:13h über die anspruchsvolle Langdistanz in Maastricht.  Als Sahnehäubchen obenauf gewann er mit dieser Leistung einen Slot (Startplatz) für die Weltmeisterschaft 2022 in Kona auf Hawaii, den er auch nutzen möchte. Auch Thorsten Wagener platzierte sich unter den Top Ten in der AK 50-54 in 10:44:10h.

Bereits einen Tag vorher konnte Thomas Müthing sein Glück über den Gewinn des Slots für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft 2023 in Lahti, Finnland kaum fassen. Mit seiner Leistung von 4:41:05 h auf der Mitteldistanz setzte er seinem erfolgreichen Triathlon Jahr mit der ersten Langdistanz in Hamburg und der Mitteldistanz in der Schweiz im Juli die Krone auf.

Doch der Reihe nach:

Der Triathlon Maastricht verläuft durch die schöne Region Süd-Limburg. Es werden beim Ironman 70.3 am 06.08.2022 1,9km in der Maas geschwommen, 90km Rad durch die Hügellandschaft Limburgs gefahren und anschließend 21,1 km durch das Zentrum Maastrichts gelaufen.

Peter Borin, Thomas Müthing und Andreas Laskowski gingen für das RWO Endurance Team an den Start. Das Schwimmen absolvierten alle drei Athleten trotz vorheriger Bedenken bezüglich der Strömung in der Maas gut. Thomas Müthing kam als schnellster nach 32:24 Min. aus dem Wasser und wechselte zügig auf das Rad. Trotz der zahlreichen Kurven und Kehren, steilen knackigen Anstiegen und den wechselnden Straßenbelägen, drückte er stetig auf die Pedale und absolvierte die Strecke in 2:29:58h. Die abschließende Laufstrecke führte über zwei Runden durch die historische Altstadt und forderte mit einigen Anstiegen, dem Kopfsteinpflaster und den abrupten Richtungswechseln im Park auch hier die Teilnehmer. Thomas lief von Anfang an eine schnelle Pace von konnte diese bis zum Ende halten. In 1:31:43h beendete er den Halbmarathon und lief als 13. in der Gesamtzeit von 4:41:05h der AK 35-39 ins Ziel ein.

Dank der super Unterstützung des mitgereisten Supporterteams des RWO konnten auch Peter Borin und Andreas Laskowski für ein Happy End auf der Mitteldistanz sorgen. Beide Athleten mussten ihre Vorbereitung aufgrund einer Corona-Erkrankung im Frühjahr/Sommer unterbrechen und hinkten im Plan hinterher. Die fehlenden Trainingskilometer zeigten sich im abschließenden Lauf. Beide zeigten eine gute mentale Einstellung und kämpften sich durch. Peter Borin (AK 50-54) finishte in 6:28:45h, während Andreas Laskowski (AK 60-64) nach 6:47:35h unter den Anfeuerungsrufen des Teams das Rennen erfolgreich beendete.

Tags drauf stiegen nicht nur die Temperaturen auf knackige 26 bis 28 Grad bei strahlend blauem Himmel, auch die Anforderungen wurden auf der Langdistanz höher. Auf dem Programm stehen 3,8km Schwimmen, 180km Rad und der Marathon, ehe die Teilnehmer die erlösenden Worte beim Zieleinlauf hören, die lauten „You are an IRONMAN“. Olivier Zimmer, Thorsten Wagener, Roger Gottwald und Christian Storzer stellten sich erneut der Herausforderung. Der längste Tag startete morgens um 7 Uhr mit der Schwimmdistanz. Alle vier Athleten konnten ihr schwimmerisches Können abrufen, wobei Christian Storzer hier bereits mit der schnellen Zeit von 1:02 den ersten Stein zum Erfolgt setzte. Die Radstrecke wurde vor ein paar Wochen komplett auf 3 gleichbleibende Runden a 60 km geändert. Die technisch anspruchsvolle und abwechslungsreiche Strecke lag den versierten RWO Triathleten, denn sie zwang sie konzentriert zu fahren, um die Anstiege und Kurven zu meistern. Nach der ersten „Kennenlernrunde“ wurden die Fahrer sicherer und teilweise mutiger und erhöhten das Tempo. Christian Storzer konnte dank zahlreicher Trainingskilometer auf dem Rad eine konstante Leistung, abrufen. Dank seinem guten Antritt an den Steigungen blieb er immer wieder an der Konkurrenz vorne mit dran. Er setzte nach 5:39:18h den zweiten Meilenstein. Nummer Drei folgte in seiner Paradediziplin, dem Laufen. Von Anfang an ging er ein schnelles Tempo an. Der Zuschauer staunte über die Leichtigkeit, doch was so leicht und locker aussieht, war harte Arbeit. Ab km 26 wurden die Beine immer schwerer. Die Hitze und Sonne raubten ebenfalls Energie. Christian kämpfte von Kilometer zu Kilometer. Es schien, als wenn ihn an diesem Tag nichts aufhalten konnte. In der schnellen Marathonzeit von 3:35:35h finishte er in der Gesamtzeit von 10:27:13h den Ironman.

Einen Schreckmoment traf Thorsten Wagener nach der Hälfte der Schwimmstrecke. Nach dem Umrunden der Boje verlor er vollkommen die Kontrolle über das Schwimmen, er atmete falsch, schluckte Wasser und geriet in Panik. Zum Glück konnte er sich selbst zur Ruhe zwingen und schwamm aus dem Pulk der anderen Schwimmer heraus. Nach einigen Minuten sammelte er seine Kräfte und konnte die zweite Hälfte der Schwimmstrecke meistern.

In der Wechselzone konzentrierte er sich auf die nächste Disziplin, und fuhr von Anfang an ein beherztes Rennen. Er kam als schnellster Radfahrer des Teams nach 5:32:58 h in die zweite Wechselzone. Nach einem holprigen Start auf der Laufstrecke wurden die Beine immer lockerer und Thorsten fand sein Tempo. Der Mann mit dem Hammer blieb zu Hause und die anfänglichen Magenbeschwerden gehörten dem Morgen an.  Er ließ sich beim Zieleinlauf nach 10:44:10h feiern.

Olivier Zimmer ging trotz zahlreicher Rückschläge beim Training positiv in den Wettkampf. Die erreichte Schwimmzeit von 1:14:11h auf der 3,8km langen Strecke versprach einen sehr guten Einstieg in die Langdistanz. Auch auf der Radstrecke blieb er in seinem Soll, er benötigte 5:41:39h für die 180km Rad, ohne sich verausgabt zu haben. Dennoch ging es mit einem mulmigen Gefühl auf die Laufstrecke. Da er aufgrund muskulärer Probleme seit 8 Wochen nicht mehr laufen war, waren die ersten Schritte verhalten.  Die ersten 8 km liefen noch einigermaßen rund, doch dann zeigten sich bereits die fehlenden Laufkilometer und vermutlich auch die Nachwirkungen der überstandenen Coronainfektion.  Die warmen Temperaturen forderten den Körper zusätzlich. Olivier musste bereits zum Ende des ersten Drittel der Laufstrecke kämpfen. Immer wieder legte er Gehpausen ein, versuchte dann wieder in das Laufen zu kommen.  Er kämpfte sich von Kilometer zu Kilometer. Dank seiner mentalen Stärke und der Unterstützung seiner Frau Maike und des Teams gab er nicht auf. Die letzten 400m lief er zurecht stolz in das Ziel ein und finishte in 13:31:07h.

Roger Gottwald ging mit dem Ziel, den Ironman zu genießen an den Start. Das Erreichen einer Bestzeit stand nicht im Fokus. Er kann seine Stärke und Kraft gut einteilen und setze das während der kommenden 12 Stunden um. Glücklicherweise wurde kein Neoverbot erteilt. Nach 1:18:11h Schwimmzeit ging es auch für ihn auf die Radstrecke. Dank einem Fahrtest auf der Strecke vor ein paar Wochen wusste er mit den Kurven und der hügeligen Strecke umzugehen und fuhr eine gleichmäßige Pace. Nach 6:22:04h stieg er vom Rad; ab ging es auf die Laufstrecke. Auch hier hörte Roger auf seinen Körper und kontrollierte von km 1 an das Tempo. Mit seiner eigenen Leichtigkeit und dem Spiel mit dem Zuschauer motivierte er sich selbst immer weiter und lief strahlend in 12:39:00h ins Ziel