Das Laufjahr 2020 begann fast wie immer, denn die meisten Läufer/innen des ENDU Endurance Team starteten bei einer der zahlreichen Winterlaufserien um langsam wieder in den Wettkampfmodus zu kommen und sich auf das Frühjahr vorzubereiten. Bekannterweise stellte Corona dann ab Mitte März auch die Läuferwelt auf den Kopf. Erfreulicherweise konnten die Ausdauersportler weiterhin trainieren, denn Laufen geht immer und überall und das auch allein. Manchmal musste der Schweinehund dann erst getreten werden, aber das schöne Wetter im Frühjahr und die Möglichkeit sich überhaupt draußen bewegen zu dürfen, motivierte dann viele Sportler zum Laufen.

Leider fielen ab März dann alle Laufveranstaltungen aus. Die Veranstalter wandelten dann die Läufe in virtuelle Wettbewerbe um. Dieses Format, allein gegen die Uhr die Strecke abzulaufen, macht nicht jedem Sportler Spaß, aber viele Aktive nutzen wenigstens diese Möglichkeit um im Wettkampfmodus zu bleiben oder um ein Ziel im Training vor Augen zu haben.

Auch Detlef Blässe trotze Corona in diesem „unwirklichen Sportjahr“ erfolgreich. Er startete ab April, beginnend mit der Corona Zeit an 11 virtuellen Marathonläufen, lief allein oder in kleinen Gruppen. Darunter zählten Marathon-Veranstaltungen, die eigentlich in Hannover, Düsseldorf, Tromso (Norwegen) oder in Stettin (Polen) stattfinden sollten. Diese wurden vom Veranstalter in virtuelle Rennen umorganisiert.

Ende August sollte dann endlich eine reale Marathonveranstaltung stattfinden, der Burgwald Märchenmarathon Ultra.  Zwei Wochen vor dem Start erhielt der Verein dann kurzfristig die Info, das die Veranstaltung trotz Hygienekonzept doch nicht stattfinden darf. Kurzentschlossen änderte der Verein das Konzept und entwickelte ein kleines Laufevent mit einer weitaus geringeren Anzahl an Teilnehmern an mehreren Tagen. Detlef nutzte die Chance und lief mit offizieller Zeitmessung in dem überschaubaren Teilnehmerfeld den Marathon. Mit Spaß und guter Laune belohnte Detlef sich mit dem Erreichen des 3. Ranges in der AK 55.

Was ist die Motivation zur Teilnahme an virtuellen Läufen, die er zudem allein bestritten hat. Detlefs Leidenschaft ist der Marathon und das Austesten neuer Strecken. Mit der Teilnahme an den virtuellen Läufen unterstützt er die gebeutelten Veranstalter von Laufveranstaltungen, die bereits über das Jahr in Vorleistung getreten sind und denen das Wasser finanziell bis zum Hals steht.

Als weitere Alternative entwickelten die Veranstalter neue Konzepte für Volksläufe. So fand bereits Ende August der Herz-Kreislauf im Corona Modus in Essen statt. Gestartet wurde nicht gemeinsam, sondern nacheinander mit 30-60 Sekunden Abstand. Die Startzeiten wurden aufgrund der Zielzeit ermittelt und dem Läufer vorab mitgeteilt. Rolf Boddenberg, Dirk Vrengeor, Rosalba Soglimbene, Nicole Hochrath, Andrea Kurzidem und Jessica Ongaro vom Endurance Team nahmen gemeinsam an dem 6,6 km Lauf teil und genossen die Atmosphäre rund um die Zeche Zollverein. Die Strecke führte entlang der Ringpromenade des UNESCO-Welterbe Zollverein vorbei an allen Wahrzeichen des Ruhrgebietes, bspw. an dem Förderturm der alten Zeche Zollverein oder der Kokerei.

Laut heutigem Stand kommt langsam wieder Bewegung in den Wettkampfkalender. Am nächsten Wochenende finden der Bunert Lichterlauf und der Triathlon in Ratingen statt. Im Osten Deutschlands finden bereits mehr Veranstaltungen statt als im Westen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.