Am vergangenen Sonntag (03.07.22) führte der Rad-Marathon zum 12. Mal durch das wunderschöne Tannheimer Tal. Zum ersten Mal am Start, standen vier Athleten des RWO Endurance Team. Lea und Jens Kronwald, Anton Fehling und Ralf Schaffeld rollten um Punkt 6 Uhr über die Startlinie und begaben sich auf die 214km lange und damit längste Strecke im Rahmen des Rad-Marathons. 3.500 Höhenmeter, verteilt auf drei Passüberquerungen, standen auf dem Programm der insgesamt 1.400 Teilnehmer der längsten Distanz.

Die vier Oberhausener Athleten beschlossen schon bei der Anmeldung, die Tour gemeinsam zu bestreiten. So wurde immer wieder aufeinander gewartet und gegenseitig unterstützt. Nach gut 67km, die genutzt wurden, um gut ins Rennen zu kommen, folgte der Riedbergpass als erster von drei Pässen. Nur circa 8km lang, aber 650m hoch, stellte er bereits für viele Athleten eine ordentliche Herausforderung dar. Für die Oberhausener war klar, dass man am Berg nicht gemeinsam fahren konnte. So kletterte jeder in seinem Tempo den Pass hinauf, um sich beim nächsten Verpflegungspunkt wieder zu treffen. Es folgten gut 30km, welche fast ausschließlich leicht bergab, gut waren, um die Beine nach dem ersten harten Anstieg wieder zu lockern und vorzubereiten auf den zweiten deutlich längeren, dafür aber nicht ganz so steilen Anstieg hinauf auf den Hochtannbergpass. Dieser wartete nach einem weiteren Verpflegungspunkt bei Kilometer 120 und erstreckte sich auf gut 25km in denen beinahe 1000hm erklommen werden mussten. Erschwerend hinzu kam, dass die Außentemperatur bei praller Sonne mittlerweile auf gut 30 Grad angestiegen war (zum Start waren es noch etwa 15 Grad). Erneut teilte sich die Gruppe, dieses Mal jedoch in zweien Teams. So fuhren zum einen Lea und Ralf, zum anderen Jens und Anton gemeinsam hinauf auf den Hochtannbergpass und trafen sich auf der Spitze des Passes wieder. Belohnt durch einen eiskalten Naturbrunnen, ging es anschließend gut gekühlt auf den etwa 57km langen Abschnitt, erneut meist bergab bis zum letzten und kleinsten Anstieg, dem Gaichtpass, welcher die Teilnehmer wieder hinauf nach Tannheim führen sollte.

Um kurz nach 17 Uhr erreichten die vier den Start in Zielbereich in Tannheim. Nach 11 Stunden und 5 Minuten Fahrzeit und damit 5 Stunden und 13 Minuten langsamer als der Gesamtsieger Jonas Hosp aus Tirol, wurden Lea, Jens, Ralf und Anton von den anfeuernden Zuschauern sowie Joachim Goldau (ebenfalls RWO Endurance Team), welcher die mittlere Distanz (129km/700hm) bewältigte, im Ziel empfangen. Ein Tag, den so schnell keiner der Teilnehmer vergessen wird, wurde mit einem gemeinsamen Bier im Zielbereich abgeschlossen. Besonders erwähnenswert ist jedoch, mit was für einer Hingabe und Freundlichkeit, jeder einzelne Helfer, egal ob Streckenposten, Verpflegungshelfer oder Feuerwehr und Polizei, diesen Tag zu etwas ganz Besonderem machten. Es wurde angefeuert, Getränke und Essen gereicht und jede Menge Mut zugesprochen.

Die Endurance Sportler sind sich einig, jeder der Spaß am Radfahren hat und gerne mal seine Grenzen kennenlernen möchte, sollte sich trauen und am Tannheimer Tal Rad-Marathon 2023 teilnehmen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis.